Malen bedeutet für mich ...
... oftmals sind es Ur-Landschaften, im ursprünglichen Zustand belassene Natur (Reise nach Myanmar), von Gezeiten und Witterung geprägte Strukturen (Fussreise in der Bretagne), die auf innere Bilder treffen, Spuren in mir hinterlassen.
Im gestalterischen Prozess verbinde ich mich mit diesen elementaren äusseren und inneren Urkräften. Die Bilder entstehen durch Schichten, Farben hineinweben, übermalen, kratzen, unteres heraufholen, erneutes Schichten. Während dem Malen entsteht ein Prozess vergleichbar dem rhythmischen Wechsel von Ebbe und Flut. Dabei fliessen innere Stimmungen und Gefühle mit ein. Sie hinterlassen unterschiedlichste Abdrücke: manchmal harmonische, oft auch bizarre Formen. Meine Haltung beim Malen ist eine experimentelle: Ich kenne das Bild nicht im voraus, sondern lasse mich überraschen, was - oft ähnlich und doch jedesmal anders - entsteht. Ich arbeite so lange an einem Werk, bis ich beim Betrachten des Geschaffenen eine innere Ruhe fühle. Dann weiss ich, jetzt kommt der Moment des so Belassens. Das geschaffene Bild zeigt ineinander geflochtene Ausschnitte aus dem Lebensfluss, vergleichbar einem - zu einem einzigen Blatt - verdichteten Tagebuch. Innerlich Erahntes und Erfühltes fliesst mit äusserlich Erlebtem zu einem einzigen Bild zusammen. Die Bilder teilen sich beim kontemplativen Betrachten durch ihre Wirkung unmittelbar und ohne Worte mit.
Malen bedeutet für mich Integration von äusserem und innerem Erlebtem und dessen Ausdruck.